Kurz vor den Sommerfreien fand in der Marion Dönhoff Realschule Brühl/Ketsch ein Kurs zur Gewaltprävention mit der Klasse 6b statt. Die Klassenleiterin Nicola Pfahler lobte den Einsatz der Trainer Kristina Sperling, Holger Jordan und Heiko Jendreck, welche sich einen Vormittag Zeit nahmen, um gemeinsam mit den Heranwachsenden einige alltägliche Gewaltsituationen durchzuspielen.

Mit einer sicheren Abwehrhaltung und einem lauten „Stopp“ signalisiert man seinem Gegner ein selbstbewusstes Auftreten. Doch bis zur Eskalation muss es oftmals nicht kommen. Meist sind es kleine Sticheleien, die später zu einer handfesten Prügelei ausarten. Den Kindern wurde gezeigt, wie sie Gesichtsausdrücke zu deuten haben und welche Worte besänftigen können.

Um den Ernstfall einer körperlichen Eskalation nachzustellen, wurden Fuß- und Faustangriffe mittels Pratzen geübt. Später zogen die Trainer einen Körperschutz über und dann wurde es ernst. Niemand wusste, was auf ihn zukam. Einige Kinder wurden nach der Uhrzeit gefragt, andere aber mussten sich gegen eine körperliche Auseinandersetzung zu Wehr setzen.

Den Kids wurde schnell klar, dass allein durch mehr Aufmerksamkeit und bewusste Wahrnehmung des Umfeldes, eine Gefahrensituation erkannt werden kann. Auch das Bauchgefühl, der Instinkt, darf nicht ignoriert werden. Es ist besser, lieber einmal zu viel die Straßenseite wechseln, als sich in eine Situation zu begeben, deren Ausgang recht unangenehm werden kann.

Eine kleine Waffenkunde rundete den Kurs ab. Den Heranwachsenden wurde gezeigt, wie gefährlich Messer oder Stöcke sein können respektive mit welchen Konsequenzen nach deren Einsatz zu rechnen ist. Sich bis an die Zähne zu bewaffnen macht überhaupt keinen Sinn. In einer Situation, bei der man sich verteidigen muss, reichen ganz alltägliche Gegenstände wie beispielsweise ein Handy, ein Schlüssel, ein Lineal oder ein Kugelschreiber vollkommen aus.